Geraldino

Der Klettverschluss

Musik: Wolfgang Reyscher, Gerd Grashaußer
Text: Gerd Grashaußer

Schuhe binden, Leute, ist doch eine Qual,
die Schleife hält bei mir kein einziges Mal.
Stundenlang sitze ich auf der Treppe rum,
bohre Löcher in die Luft und gucke ganz dumm.
Der Schnürsenkel ist für mich wie ein Wurm,
ich fühle mich einsam, wie Rapunzel im Turm.
Ich fasse sie nicht gerne an, die langen Dinger,
sie flutschen mir gar zu oft aus meinem Finger.
Mama sagt: „Das ist doch gar nicht schwer.
Schau mal, unten durch, oben drüber, Mensch schau her!“
Und schwupps, hat sie eine Schleife,
häää, das begreife ich nicht.

Fußballspielen hasse ich deswegen,
ich hab’ es vor kurzem aufgegeben,
wegen dem Schnüren meiner Fußballschuhe,
jetzt hab’ ich endlich wieder meine Ruhe.
Seit ein paar Wochen bin ich im Schwimmverein,
da muss ich keine Schuhe binden, ja das ist fein.
Schuhebinden geht mir nicht von der Hand,
da lauf ich lieber barfuß im Sand.
Nur im Winter trage ich warme Schuh
und die mach ich dann mit Klettverschluss zu.

Warme Schuh', warme Schuh',
warme Schuh' mit Klettverschluss zu.

Ein Hoch auf den Klettverschluss –
es lebe der Klettverschluss!
Ein Hoch auf den Klettverschluss –
es lebe der Klettverschluss!

Ich binde meine Schuhe niemals zu,
trage sie modisch offen, das ist der Clou.
Nur mein Opa will das nicht versteh'n,
wie kann man nur mit offenen Schuh'n
durch's Leben geh'n?
Das ist doch super, kein Gewurschtel am Schuh,
bin ruckzuck fertig, na was sagst du dazu, hä?
Schnürbendel kann ich gar nicht leiden,
ich würde sie am liebsten alle abschneiden.
Hausschuhe, Gummistiefel und Sandalen
machen mir überhaupt keine Qualen.
Ich trage nur Schuhe mit Klettverschluss –
aus, basta und Schluss.